Kopfsteinpflaster mit zwei Beinen

 
 
 
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Unsere Schiffmeister

Seit der Antike bis ins 19. Jahrhundert war die Donau die wichtigste überregionale Verkehrsader in Mitteleuropa und damit das Rückgrat von Wirtschaft und Handel, bis ihr Eisenbahn und Autobahn diese überragende Bedeutung nahmen. Damit verschwand auch in Ybbs ein Gewerbe, das einst die ganze Stadt prägte. Die wirtschaftliche Bedeutung der Donauschifffahrt war offenbar so groß, der Handel so einträglich, dass die alten Ybbser die Lage ihrer Stadt so knapp an der Donau mit all ihren Hochwassergefahren über die Jahrhunderte hinweg geduldig in Kauf nahmen. Heute erinnern nur mehr einige alte Häuser in der verträumten Altstadt an diese große und lebhafte Vergangenheit.
Dieser für Ybbs wirtschaftlich sehr wichtigen Epoche widmete OKAY im Jahr 2009 eine große Ausstellung. Sie gab einen historischen Überblick über die Schifffahrt auf der Donau an Hand von Modellen und Schaustücken, darunter auch Leihgaben aus mehreren Privatsammlungen sowie dem Schifffahrtsmuseum in Spitz. Besonderes Augenmerk wurde natürlich den großen Ybbser Schiffmeistern Feldmüller und Stummer gewidmet.

 

Die Donau

Unsere Schiffmeister

Die Donau ist der zweitlängste Strom in Europa. Sie entspringt im Schwarzwald, durchquert das nördliche Alpenvorland, die Ungarische Tiefebene, das Rumänische Tiefland und mündet schließlich nach 2888 km ins Schwarze Meer. Sie fließt dabei durch sechs Länder, für weitere vier stellt sie einen Grenzfluss dar. Die Donau (oder Duna, Dunaj, Dunav, Dunărea) hat ihren Namen vermutlich nach einer keltischen Bezeichnung.
Die Donau ist eine der ältesten und bedeutendsten europäischen Handelswege. Bereits vor den Römern nutzten die Menschen den Strom als Wasserstraße. Die Donau war ursprünglich ein freier Handelsfluss, die Uferländer nahmen aber Handelszölle. Seit 1856 ist der Handel auf der Donau freies Recht. Die Einhaltung der Regeln und die Erhaltung der Schifffahrtstauglichkeit wird von der Internationalen Donaukommission überwacht. In Österreich ist heute die Wasserstraßengesellschaft "Via Donau" für die Erhaltung und Pflege der Wasserstraße Donau verantwortlich.

 

Flöße und Schiffsbau

Unsere Schiffmeister

Das einfachste Wasserfahrzeug ist das Floß. Am Ausgangspunkt der Fahrt wird es aus Baumstämmen zusammengebaut. Es besitzt keinen Rumpf und wird durch die Strömung getrieben, mit Hilfe von beweglichen Rudern gelenkt und am Bestimmungsort wieder auseinander genommen. Bis zur Fertigstellung des Donaukraftwerks Ybbs-Persenbeug war die Flößerei auf der Donau noch möglich.
Komfortabler sind Schiffe. Schon früh findet man für die Schiffsbauer die Bezeichnungen Schiffhacker und Schopper. Bretter für die Schiffe wurden mit Hacken von Schiffhackern hergestellt, geformt und später zusammengefügt. Das fertige Schiff musste schließlich mit Moos von den Schoppern abgedichtet werden.

 

Schiffszug

Unsere Schiffmeister

Ein historischer Schiffszug, gezogen von Pferden, war nach festen Regeln zusammengestellt. Jedes Schiff in dem Zug hatte seinen Namen und seine Aufgabe. Die Hohenau, das erste und größte Schiff, diente als Kommandozentrale, die Nebenbei war eines der Frachtschiffe; Furkelzille, Seilmutze, Rossplätten, zum Übersetzen der Pferde, und eine Reihe weiterer Schiffe bildeten einen Zug. Während der Regierung von Josef II wurden zum Ziehen der Schiffe anstelle von Pferden auch Sträflinge eingesetzt. Auch in den Anfängen der Schifffahrt wurden einzelne Schiffe von Menschen gezogen. Ein kompletter Schiffszug ist als Modell zu sehen. Die Funktion der einzelnen Schiffe wird mittels historischem Bildmaterial dargestellt und genau beschrieben.

 

Mannschaft

Unsere Schiffmeister

Einen Schiffszug gegen die starke Strömung der Donau zu befördern, war nicht nur Aufgabe der Pferde, sondern auch der Schiffsleute. Alle Schiffsleute waren Untergebene des Schiffsmeisters. In einer genauen Hierarchie hatte jeder Mann des Zuges seinen Namen und war für einen Aufgabenbereich zuständig, wie Waghals, der frei dem Zug voran ritt und die Route festlegte, wie Sößtaller, der den Zug führte und kommandierte, wie Schreiber, für kaufmännische Belange oder Marstaller, der die Verantwortung für die Pferde trug. Eine genaue Rangfolge gab es auch für die Schiffsreiter. Der Vorreiter ritt an der Spitze des Rosszuges, dann die übrigen Schiffsreiter, zuletzt der Afterreiter. Nicht zur Mannschaft gehörten Fasszieher, sie waren für das Auf- und Abladen der Fracht in den Häfen zuständig.

 

Pferde

Unsere Schiffmeister

Schon vor dem 14. Jahrhundert – wie Abbildungen zeigen - dürften Pferde die Schiffe donauaufwärts gezogen haben. Diese Pferde waren besonders kräftig und wendig, hatten ein spezielles Geschirr und eine spezielle Bespannung, die das Ziehen der schweren Schiffe erleichterte und dennoch die Beweglichkeit der Pferde nicht einschränkte.

 

Schiffmeister und Bindwerk

Unsere Schiffmeister

Stellvertretend für die große Zahl der Schiffmeister werden zwei Schiffmeister an Hand von Dokumenten und erhaltenen Objekten vorgestellt: Der Ybbser Matthias Feldmüller, der bedeutendste Schiffmeister an der Donau, sowie Leopold Stummer. Der Ybbser Schiffmeister leitete auch das „Pymbwerk“ - später „Bindwerk“ - von Ybbs: Die Zunft der Schiffsleute. Dazu gehörten auch alle Schiffmeistereien von Freienstein über St. Nikola und Persenbeug bis Melk. Stromabwärts gab es einen derart wichtigen und großen Zusammenschluss für die Donauschifffahrt erst wieder in Stein. Originaldokumente, Urkunden, die kunstvoll geschnitzte Zunfttruhe, die barocke Schiffmeisterfahne und der Schiffmeisterpokal erinnern unter anderem an dieses ausgestorbene Gewerbe.

 

Das Ende der Schiffmeister

Unsere Schiffmeister

Das Ende der alten Schiffszüge wurde eingeleitet, als 1830 das erste Dampfschiff auf der Donau von Budapest nach Wien fuhr. Für diese Strecke brauchte es 48 Stunden. Das erste Personendampfschiff, die „Maria Anna“, fuhr 1837 von Wien nach Linz. Der letzte Ybbser Schiffmeister war Leopold Stummer.

 

 

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News

  • Dampfschifffahrt am 16. Juni 2019
  • Literaturwettbewerb "Ybbser Schreibfeder 2019"
  • Vortrag über Wappen, Siegel und Stadtfahne
  • Vortrag Si(s)i im Mozartsaal
  • Vernissage Walter Ofner
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